Donnerstag, 27. September 2012

[Rezension] Die Stadt der Diebe von David Benioff

Genre: Freundschaft, Krieg
Verlag: Heyne Verlag
Seiten: 384

















Zum Buch:
Leningrad 1942: Während der Hungersnot erhalten die beiden jungen Männer Lew und Kolja den Auftrag, 12 Eier für die Hochzeitstorte der Tochter des Oberst zu finden, sonst werden sie erschossen. Eine unglaubliche Suche beginnt.

Meine Meinung:
Dieser Roman hat mich von der ersten bis zur letzten Seite so begeistert, dass ich mich wahrscheinlich noch Jahre später an jedes Detail erinnern werde und in nächster Zeit bestimmt jedem dieses Buch empfehlen werde.
Die beiden Jugendlichen werden von den Soldaten der russischen Armee gefangen genommen, der eine wegen Fahnenflucht, der andere wegen Diebstahl. Sie denken, dass sie nur noch wenige Stunden zu leben haben, doch dann macht ihnen der Oberst ein Angebot, dass ihr Leben retten kann. Doch 12 Eier in einer Stadt, in der alle hungern, zu finden, ist ein sehr schwieriges Unterfangen.
Obwohl die Situation an sehr sehr bedrückend sein sollte, schafft es der Autor, durch gezielt eingesetzten Humor und die unglaublich sympathischen Charaktere, die Atmosphäre immer wieder aufzulockern, ohne es ungewollt zu einer Komödie zu machen.
Leningrad selbst ist wirklich sehr detailliert beschrieben, so dass man sich selbst schnell in die Zeit hinein versetzten kann. Man lernt nebenbei eine Menge über die russische Kultur und wie der Kriegs aus der Russlands verlaufen ist. Wenn man dieses Buch gelesen hat, dann ist man um einiges schlauer als zuvor.
Man lernt die verschiedenen Gesellschaftsschichten kennen und was sie im Krieg zu geben bereit waren, um am Leben zu bleiben. Einige Szenen sind wirklich so ergreifend beschrieben, dass mir die Tränen kamen.
Der Schreibstil ist sehr gut zu lesen und besonders gut haben mir die Dialoge gefallen. Ab und an ist die Sprache etwas derb, doch es sind nunmal zwei russische Jungen im Krieg und keine kleinen Mädchen auf einem Spaziergang. Ich finde, dass macht das ganze noch viel authentischer.
Es ist sehr spannend, die beiden auf ihrer Suche zu begleiten und man lernt die beiden mit der Zeit auch immer besser kennen und erfährt mehr über ihr früheres Leben.
Das Ende kommt sehr schnell und schockiert, passt aber wunderbar in das gesamte Geschehen hinein. Und mit den letzten Sätzen ist man doch wieder mit der Geschichte so versöhnt, dass man im groben Sinn vielleicht von einem halben Happy Ende sprechen könnte.
Krieg, Freundschaft, Liebe und natürlich eine Menge Trauer und Verlust - dieser Roman ist einfach gigantisch.

Fazit: Ein Buch, dass man gelesen haben sollte und dann guten Gewissens als beeindruckend bezeichnen kann.

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