Mittwoch, 9. Februar 2011

[Rezension] Mein Herz so wild von Jane Eagland



Genre: Historisch, Liebe
Verlag: dtv
Seiten: 448
Preis: 12,90 €









 



Zum Buch:
England, Ende 19. Jhd. Louisa soll für einige Zeit bei den Woddvilles wohnen. Doch die Kutschfahrt endet nicht an deren Villa, sondern in einer Irrenanstalt. Dort will man Louisa weiß machen, dass sie eigentlich Lucy heißt und geistig verwirrt ist. Doch wer steckt hinter dem Plan, sie für immer weg zu sperren?

Erster Satz:
Die Kutsche holpert den ausgefahrenen, vom strömenden Novemberregen überfluteten Spurrinnen dahin.

Meine Meinung: 
Das Buch beginnt spannend, in dem man Mitten in die Handlung geworfen wird. Louisa wird an der Irrenanstalt abgesetzt und man selbst weiß bis dahin weder, wer sie ist, noch ob sie wirklich verrückt ist. Durch die immer wiederkehrenden Rückblicke in ihr früheres Leben, fühlt man sich doch ziemlich schnell in den Charakter hinein und durch die Hintergrundgeschichte kann man auch ihr Verhalten nachvollziehen. Louisa ist jung und intelligent. Ihr Wunsch ist es, Ärztin zu werden und somit ihrem Vater nacheifern. Eine Heirat kommt für sie nicht in Frage, da die Männer ihrer Zeit kaum Verständnis für ihren Wunsch haben oder ihr sogar mit Hass begegnen.
Die Geschehnisse in der Irrenanstalt sind wirklich gut und eindrucksvoll beschrieben. Louisa wird von allen für verrückt gehalten und auch genauso behandelt. Je mehr sie darauf besteht, sie selbst zu sein um so schwerer wird ihr das Leben gemacht. Ihr einziger Lichtblick ist eine der Aufseherinnen, die sich ihr gegenüber wie eine Freundin verhält. Das Verhalten der anderen Aufseherinnen war an manchen Stellen sehr schockierend. Patienten werden geschlagen oder gequält und die Stimmung in der gesamten Anstalt ist düster und deprimierend.
Louisa versucht die ganze Zeit, heraus zu finden, wer sie in die Anstalt hat bringen lassen und aus welchem Grund. Die Aufklärung dieser Frage ist leider nicht wirklich überraschend und aufgrund der Rückblicke schon zu erahnen, auch wenn nicht in allen Einzelheiten.
Es wird eindrucksvoll gezeigt, wie schwer es Frauen in dieser Zeit hatten, wenn sie den Wunsch nach Unabhängigkeit und Erfolg hatten. Es werden viele Situationen gezeigt, in denen Louisa versucht, ihren Wunsch durchzusetzen, sie aber an der Autorität der Männer scheitert.
Ein anderes wichtiges Thema, was weder im Buchrückentext noch zu Beginn des Buches erwähnt wird, ist die Liebe zwischen zwei Frauen. Mich stört dieses Thema nicht, weil ich dem ganzen ziemlich neutral gegenüberstehe, doch ab der Hälfte des Buches macht das Ende ziemlich vorhersehbar, was ich aber nicht unbedingt als schlecht empfinde, da ich so entspannt und fröhlich weiterlesen konnte.
Der Schreibstil ist wirklich gut und flüssig zu lesen. Am besten hat mir der Anfang des Buches gefallen, da man erst durch die Rückblicke langsam heraus finden musste, wer Louisa ist und man spekulieren konnte, warum sie in der Anstalt gelandet ist.

Cover:
Über die Gestaltung von Covern kann man sich streiten und da jeder sowie so seinen eigenen Geschmack hat, soll es hier auch nicht darum gehen. Was mich jedoch stört, ist, dass ein Teil des Covers, und zwar das Gesicht, auch auf einem aktuellen Roman von Jodie Picult zu finden ist. Zum Vergleich, hier klicken. Ich weiß, das es üblich ist, Bilder weiter zu verwenden, aber irgendwie finde ich es schade, da es wirklich nicht so aufwendig ist, einfach ein anderes Gesicht zu fotografieren.

Fazit: Ein interessantes Thema und eine gute Umsetzung, aber leider ab der Mitte ein wenig zu vorhersehbar.

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